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König Konrad II. Historie -> „Einfluss der Kirche“

Einfluss der Kirche im Mittelalter auf die Gesellschaft:

Macht und Institution:

Die Kirche war eine der mächtigsten Institutionen im Mittelalter. Die Bevölkerung glaubte an die Kirche und suchten in ihr Hoffnung.

Hierarchie:

Zur Zeit des Mittelalters hatte die Kirche eine feste Hierarchie:

– Papst – das Oberhaupt der Kirche

– Kardinäle – Berater des Papstes; Verwalter der Kirche

– Bischöfe/Erzbischöfe – kirchliche Oberhäupter über eine Kathedrale oder eine Region

– Priester – kirchliche Oberhäupter einer Pfarr-, Dorf- oder Stadtkirche

– Mönchsorden – Ordensangehörige in Klöstern, die von einem Abt/einer Äbtissin beaufsichtigt wurden

Der Papst:

Der Papst hatte im Mittelalter eine ähnliche Autorität wie der Kaiser.

Investiturstreit:

Im 11. Jahrhundert kam es zum Investiturstreit zwischen dem Papst und dem deutschen König Heinrich IV. Der Papst drohte mit einem Kirchenbann, und Heinrich IV musste vor dem Papst Buße tun, um den Bann aufzuheben (Gang nach Canossa).

Reformation im 15 Jh:

Im ausgehenden Mittelalter entstand die Reformation, die die Kritik an der Klerikerkirche und dem Papsttum beinhaltete.

Tägliches Leben:

Das tägliche Leben für normale Gläubige im 10. Jahrhundert war von der Religion, sozialen Strukturen und den Bedingungen ihrer Zeit geprägt. Es war eine Zeit des Wandels und der Herausforderungen, aber auch der Gemeinschaft und des Glaubens.

Religiöses Leben:

Kirche spielte eine zentrale Rolle im Leben der Menschen. Gottesdienste, Gebete und religiöse Feste waren wichtige Ereignisse. Die meisten Menschen waren Christen, und die Kirche beeinflusste ihre Moral, Werte und Verhaltensweisen.

Soziale Strukturen:

Die Gesellschaft war stark hierarchisch organisiert. Adlige, Klerus und Bauern bildeten die Hauptgruppen. Bauern arbeiteten auf dem Land und lebten in kleinen Dörfern. Sie waren von der Landwirtschaft abhängig.

Arbeit und Alltag:

Die meisten Menschen waren in der Landwirtschaft tätig. Sie pflanzten Getreide, züchteten Tiere und betrieben Handwerk. Das tägliche Leben war von der Natur und den Jahreszeiten geprägt. Die Arbeit richtete sich nach dem Wetter und den saisonalen Bedingungen.

Ernährung und Kleidung:

Die Ernährung bestand hauptsächlich aus einfachen Lebensmitteln wie Brot, Gemüse, Fleisch und Milchprodukten. Die Kleidung war funktional und bestand aus Wolle oder Leinen. Adlige trugen aufwendigere Gewänder.

Gesundheit und Hygiene:

Die medizinische Versorgung war begrenzt. Kräuter und traditionelle Heilmittel wurden verwendet. Hygiene war einfach, aber Menschen achteten auf Sauberkeit und persönliche Pflege.

Freizeit und Unterhaltung:

Menschen versammelten sich in Tavernen, um zu trinken und Geschichten zu hören. Musik, Tanz und Spiele waren beliebte Freizeitaktivitäten.

Unsicherheit, Teufel und Aberglauben:

Angst und Furcht vor dem Tag des Herren beherrschte die Vorstellungswelt der Menschen im Mittelalter. Kleriker konnten auf die Fragen der Gemeinde oft nur unbefriedigende Antworten geben. Gottes unergründliche Weisheit war gegen die Angst vor dem Unerklärbaren und Unheimlichen oft nur ein schwacher Trost. Der Inbegriff des Bösen war im Mittelalter der Teufel. Niemand durfte sich vor dem Teufel sicher fühlen. Als Inkarnation des Bösen, als der Fürst der Hölle, trat er den Menschen unter vielen Namen entgegen: Luzifer, Satan, Beelzebub, Leviathan, und Antichrist, nur um ein paar Namen zu nennen. Rodulfus Glaber, burgundischer Mönch im 10./11 JH, beschreibt den Satan so: „ein schrecklich anzuschauendes Wesen in menschlicher Gestalt. Soweit ich erkennen konnte, war es von mittlerer Größe, hatte einen dünnen Hals, ein mageres Gesicht, tiefschwarze Augen und runzelige und zusammengezogene Stirn, einen vorspringenden Mund und üppige Lippen, ein schwindendes und sehr schmales Ziegenbärtchen, beharrte und große Ohren, die Haare standen ihm wild zu Berge, er hatte ein Kindergebiss, einen spitzen Hinterkopf, eine geschwellte Brust, einen Buckel und bewegliche Hüften, es trug schmutzige Kleidung“.

Klöster:

Lebensweise der Mönche: Klöster waren abgeschiedene Gemeinschaften von Mönchen, die unter der Leitung eines Abtes lebten. Die Mönche verzichteten auf weltliche Güter und führten ein einfaches Leben des Gebets und der Hingabe. Sie trugen grobe Kleidung, besaßen nur wenige persönliche Gegenstände und hielten meistens Stillschweigen.

Entwicklung: Von Ägypten und Syrien verbreiteten sich im 5. Jahrhundert die Klöster nach Westeuropa. Der heilige Benedikt von Nursia (gest. ca. 543), Gründer des Benediktinerordens, legte Klosterregeln fest. Diese Regeln wurden in den folgenden Jahrhunderten von anderen Klöstern übernommen.
910 gründete Herzog Wilhelm von Aquitanien, ein westfränkischer Herrscher, das Kloster Cluny in Burgund. Wilhelm sah sich nicht in der Funktion eines Eigenkirchenherrn, sondern übergab das Kloster an den Papst in Rom. Die Mönche wurden aufgefordert, den Vorgaben Benedikts von Nursia zu gehorchen.
Es folgten das Kloster Gorze (bei Metz) und 1069 das deutsche Kloster Hirsau im Schwarzwald. Die Äbte aus Cluny, Gorze und Hirsau übersandten Mönche in andere Abteien, um die Reformgedanken weiterzutragen. Mit der Unterstützung vieler Eigenkirchenherrn begann sich das Klosterleben neu aufzubauen. Die reformierten Klöster blieben in enger Verbindung zu ihren „Mutterklöstern“ und bildeten gemeinsam Klosterverbände. Die Reform ging weit über die Klostermauern hinaus. Es standen jetzt auch allgemeine Probleme der Kirche zur Debatte:

– Forderung nach Ehelosigkeit = Zölibat von Geistlichen,

– Ämterkauf = Simonie: Mit Geld ein Amt zu kaufen gab es in den Eigenkirchen und bei den Bischöfen.

– Gefolgschaft und Waffen-Kampf im Krieg sei unvereinbar mit einem geistlichen Amt.
Bildungszentren: Klöster waren wichtige Bildungszentren. Sie unterrichteten die Jugend und bewahrten antike Texte auf.

Wohlstand und Landbesitz: Obwohl die Mönche selbst arm waren, wurden die Klöster reich und mächtig. Sie erwarben Land und Eigentum durch Spenden, Steuererleichterungen und Schenkungen.

Dom-Bauten in der Zeit des 10. Jahrhunderts:

Romanische Bauzeit

Speyer Dom:             Domweihe: Baubeginn: 1020, Förderung des Neubaus von Konrad II, Grablegung Konrad II: 1039

Mainzer Dom:           Domweihe: (1009 geplant vorher abgebrannt) 1039

Wormser Dom:        Domweihe: 1018

Straßburger Dom:   Baubeginn: 1015

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Bildquellen

  • Konrad-Banner_Religion: HVV Lörzweiler
  • Konrad-Banner_Religion_IMG_7098: Darstellung der Hölle, Quelle unbekannt
  • Konrad-Banner_Religion_IMG_7095: Die Kaiser und die Säulen der Macht, Von Karl dem Grossen bis Friedrich Barbarossa, Speyerer Dom, Grabungsstätte Konrad II, S. 290
loerzweiler.online